Dienstag, 5. November 2013

Farbenlehre 1: No brown after six!

"Regeln sind dazu da gebrochen zu werden" heißt es. In der klassischen Herrenmode gibt es eine Reihe von Farbregeln. Was besagen diese Regeln? Woher kommen sie? Und die vielleicht wichtigste Frage: Inwiefern gelten sie heute noch? Heute wollen wir uns die Regel "No brown after six" vornehmen.

"No brown after six" gilt sowohl für die Schuhe als auch für den Anzug: Zu (feierlichen) Abendanlässen sollten die Schuhe schwarz und der Anzug zumindest dunkel sein. Ein kleiner Selbstversuch: Wer etwa am Samstagabend in der Oper durch die Reihen blickt, wird kaum einen Herren in Tweedanzug und braunen Budapestern finden. Und falls doch, würde er deutlich auffallen.
Würde in der Oper auffallen -
heller Tweedanzug und braune Schuhe
Mit der Beschränkung auf Weiß und Schwarz im Abendbereich sollte die Aufmerksamkeit auf die farbigen Kleider der Damen gelenkt werden, so die ursprüngliche Überlegung. Die korrekte - man könnte auch sagen konservativste - Wahl für den Abend ist ein schwarzer Smoking mit schwarzen Oxfords.
Das richtige Outfit, um den Oscar entgegen
zu nehmen: Cary Grant im (schwarzen) Smoking
Anders als in den USA wird man sich hierzulande allerdings selbst bei der Opernpremiere häufig allein im Smoking wiederfinden. Deswegen tut es auch ein schwarzer (oder sehr dunkelblauer) Anzug mit weißem Hemd, dezentem Langbinder und schwarzen Schuhen - Joseph Gordon-Levitt macht es vor.
Die Alternative zum Smoking am Abend:
der schwarze Anzug
Die Gretchenfrage lautet: Inwiefern gilt die Regel "No brown after six" noch? Wer unsicher ist oder Geschäftspartner vergrätzen könnte, sollte sich daran halten. Regeln geben schließlich auch Sicherheit und bei einer wichtigen Veranstaltung die notwendige Gelassenheit, das richtige Outfit gewählt zu haben. Wer allerdings bewusst auffallen und Akzente setzen möchte, dem sei empfohlen dezent mit der Regel zu brechen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen